Damit beenden wir für heute die Berichterstattung. Am Donnerstag geht es hier an dieser Stelle weiter.
Die gesamten Ereignisse des Unwetter-Mittwochs können Sie hier nachlesen:
▶ An der Vorderseite eines Tiefs über Nordwesteuropa werden schwül-heiße Luftmassen nach Österreich herangeschaufelt, diese entladen sich bis Freitag in teils kräftigen Gewittern.
▶ Der Auftakt am Mittwoch ließ es richtig knallen, fast im ganzen Land gab es heftige Gewitter mit Hagel, Starkregen und Sturmböen. Noch schlimmer geht es vermutlich am Donnerstag weiter.
▶ Meteorologe Jörg Kachelmann erwartet "die Mutter aller Tage".
Was am Mittwoch geschah:
▶ Hagel-Sturm in NÖ! Bewohner fliehen in ihre Häuser
▶ Unwetter im Anmarsch: Warnstufe Rot vor den Toren Wiens
▶ VIDEO: Die aktuelle Wetter-Prognose in 70 Sekunden
Es tickert für dich: rcp
Damit beenden wir für heute die Berichterstattung. Am Donnerstag geht es hier an dieser Stelle weiter.
Die gesamten Ereignisse des Unwetter-Mittwochs können Sie hier nachlesen:
Ausblick auf Donnerstag
Am Abend und in der ersten Nachthälfte auf Donnerstag gehen die letzten Gewitter vor allem mit Sturmböen und Hagel im Bergland bzw. im Südosten nieder, dann beruhigt sich das Wetter vorübergehend.
Am Donnerstag zeichnet sich der Höhepunkt der ersten Hitzewelle des Jahres ab, bei föhnigem Südwind bleibt es tagsüber oft trocken. Einzelne, aber durchaus heftige Hitzegewitter sind vor allem über den Bergen nicht ausgeschlossen. Am späten Nachmittag bzw. im Laufe des Abends können dann auch von der Schweiz und Bayern her linienförmig organisierte Gewitter aufziehen, dabei besteht erhöhte Unwettergefahr!
Rückblick auf Gewitter-Mittwoch
Derzeit sind zwar noch ein paar Gewitter unterwegs, die Unwettergefahr lässt für heute aber nach!
Mit der Ausnahme von Vorarlberg wurden heute in jedem Bundesland zumindest ein paar Blitze gemessen. besonders viele Blitze wurden in der Steiermark erfasst, gefolgt von Tirol, Niederösterreich und Kärnten. In Summe waren es bis 21 Uhr etwa 63.500 Entladungen, nur knapp weniger als am bislang blitzreichsten Tag des Jahres am 23. Mai.
Die Gewitter haben vor allem in den Alpen sowie im Weinviertel örtlich für Sturmböen gesorgt, zudem gab es von Oberkärnten bis in die Obersteiermark sowie auch in Nordtirol größeren Hagel. Vereinzelt wurden im Großraum Villach sowie in Teilen des Mürztals auch Hagelkörner bis etwa 5 cm gemeldet!
Atemberaubender Sonnenuntergang in Wien
Das Gewitter über Wien war schwach und brachte nur etwas Regen und ein paar Blitze. "Dafür sorgt es für tolle Farben am Himmel, zum Teil aufgrund des tiefen Sonnenstands, zum Teil wohl auch aufgrund des Saharastaubs", so auch die UWZ-Experten, die die Beobachtung teilten.
Zwischen diesen drei Webcam-Aufnahmen vom A1 Turm am Arsenal, beginnend um 21 Uhr, liegen jeweils nur 10 Minuten:
Jetzt hat ein Gewitter auch die Wiener City erfasst. Starkregen, Blitz und Donner sind über die Innenstadt, die von einem teilweisen Stromausfall betroffen ist, hereingebrochen.
Im Licht der untergehenden Sonne wirkte die von Westen herannahende Gewitterzelle, als würde der Himmel in Flammen stehen:
"Mutter aller Tage"
Jörg Kachelmann, Chef und Namensgeber von Kachelmannwetter, bedankte sich via Twitter bei einem seiner Mitarbeiter, der wegen der aktuellen Gefahrenlage seinen Urlaub am Gardasee unterbricht, um die Unwetter zu analysieren. Dabei lässt der bekannte Meteorologe aufhorchen: am Donnerstag stehe die "mögliche Mutter aller Tage" bevor!
Die Gewitterlinie im Weinviertel hat auch im Norden Wiens vorübergehend für kräftig auffrischenden Nordwind gesorgt, etwa in Stammersdorf wurden 64 km/h gemessen.
Im südlichen Wiener Becken ziehen derzeit ausgehend von den Alpen lokale Gewitter auf.
Die stärksten Gewitter sind aktuell in der nördlichen Obersteiermark unterwegs und ziehen tendenziell ost- bis nordostwärts in Richtung Wildalpen. Ein kräftiges Gewitter zieht zudem über das Untere Gailtal hinweg:
Der Deutsche Wetterdienst spricht von einer kritischen Wetterlage in fast ganz Deutschland. "Einige [Gewitter] sind richtig extrem. 60 bis 90 Litern pro Quadratmeter sind möglich. Hagel, Sturm und teils Orkanböen und sogar Tornados sind drin!", warnt Diplom-Meteorologe Özden Terli gegenüber dem ZDF.
Mit der aktuellen Unwetterfront ist extrem viel Energie unterwegs. Das Tief lässt es noch bis Freitag krachen, bereits gestern hatte es schon schwere Schäden in mehreren deutschen Städten gegeben.
BILDSTRECKE: So sah es gestern in Baden-Württemberg aus
Über Ehrwald an der Tiroler Grenze tobt eine mächtige Gewitterzelle, diese nimmt nun auch Kurs auf Garmisch-Partenkirchen in Bayern.
"Superzelliges Gewitter mit Hagel (2-3cm), Sturm und Starkregen kommt jetzt über die Zugspitzregion rein", warnt Kachelmannwetter die Deutschen.
Höchste Warnstufe (violett) in Kärnten ausgerufen: "Im Raum Villach herrscht die höchste Warnstufe! Es besteht die Gefahr von großem Hagel, schweren Sturmböen und großen Regenmengen in kurzer Zeit!", warnt die UWZ.
Im östlichen Weinviertel herrscht derzeit erhöhte Sturmgefahr! Ein Gewitter ist nun auch im Süden Niederösterreichs im Raum Puchberg am Schneeberg unterwegs, hier besteht die Gefahr von größerem Hagel!
Anbei ein weiteres Hagel-Bild, diesmal aus dem Raum Fischbach in der Steiermark:
Bild: UWZ / Storm Science Austria
Die aktuellen Unwetterwarnungen für Österreich:
Schick uns deine Unwetterfotos und Videos per WhatsApp an 0670 400 400 4 und kassiere 50 Euro!
Ein Hagel-Gewitter erwischte auch Telfs in Tirol. Dort erreichten die Eiskörner bis zu drei Zentimeter Durchmesser wie ein Anrainer schildert. Auf einem Video zeigt er auch den Dauerbeschuss auf einem Supermarktparkplatz. Teilweise seien auch Straßen überflutet: "Das gabs hier lange nicht, weil die Gemeinde die Wartung sehr ernst nimmt."
Ein Video aus Laa an der Thaya zeigt die Kraft des Unwetters:
Die zwei Unwetter-Schwerpunkte sind aktuell Kärnten und das Weinviertel. Im Weinviertel ziehen kräftige Zellen Richtung Osten, meldet "Skywarn Austria". "Mit diesen sind Starkregen, Hagel bis 4 cm und (schwere) Sturmböen möglich."
Die Gewitter sorgen derzeit immer häufiger für schwere Sturmböen, in Laa an der Thaya wurden soeben sogar eine orkanartige Böen von 104 km/h gemessen.
Hagel in Laa an der Thaya (NÖ):
Bild: Leserreporter
Die Meteo-Experten von Kachelmannwetter sind völlig geschockt von den kräftigen Gewittern in Österreich: "Wilde Sachen derzeit in Österreich – Schwergewitter/Unwetter, Überflutungen, großer Hagel".
In einem anderen Beitrag kommentierten deren Kollegen eine Stormtracking-Aufnahme von Gewitterzellen in Kärnten und der Steiermark schlicht mit "Oje".
Aus dem Oberen Murtal gibt es Meldungen von größerem Hagel um etwa 3cm, wie etwa nördlich von Spielberg in der Steiermark sowie St. Georgen ob Murau. Aber auch die Gewitter in den Nordalpen bringen zumindest kleinkörnigen Hagel bzw. vor einer Stunde im Raum Schwaz ebenfalls um 3 cm.
Die Kärntner Polizei meldete später "sehr starken Hagel mit Hagelkörnern 5 – 8 cm ein, welcher den Verkehr auf der Drautalstraße (B 100) zum Stillstand kommen ließ". Durch die sturmartigen Böen wurden im Verlauf der Drautalstraße von Lendorf in Richtung Spittal unzählige Bäume entwurzelt, welche teilweise in die Fahrbahn ragten und diese blockierten. Der Verkehr war im Bereich zwischen Mitterbreiten, Gemeinde Lurnfeld, bis Spittal von 17:45 Uhr – 18:30 Uhr stark behindert.
Alpen-Update: "Einige 'giftige' Gewitter-Zellen von den Lechtaler Alpen bis in die Steiermark" sind unterwegs, warnt der Alpinwetter-Dienst von Kachelmannwetter via Twitter.
Besonders die Zelle mit Zugrichtung Rax fällt durch ihre Blitzintensität (gelb) in der Steiermark sofort ins Auge:
In Tirol ist derweil die Landeshauptstadt Innsbruck inmitten mehrerer Gewitterzellen:
Blick zu unseren Nachbarn: so fegte das Unwetter über die Gemeinde Zwiesel an der bayrisch-tschechischen Grenze.
Die aktuellen Unwetterwarnungen der UWZ für Österreich:
Ein starkes Gewitter mit einer sehr hohen Blitzrate befindet sich knapp westlich von Innsbruck. In Hochzirl wurden soeben 19 Liter pro Quadratmeter in nur 10 Minuten gemessen!
Das Gewitter im Oberinntal hat auch, wie von den UWZ-Experten erwartet, zu Sturmböen in Innsbruck geführt: An der Wetterstation der Uni wurden soeben Böen bis 85 km/h gemessen.
Bild: www.foto-webcam.eu
Die aktuelle Gewittersituation über Niederösterreich: die orangen/roten Vektoren zeigen die Zugrichtung der Zellen!